Die Köpfe dicht zusammengesteckt versuchen Anna, Luca und Marcel aus einem alten T-Shirt etwas Neues zu gestalten. Sie nähen Knöpfe an, versuchen sich mit Textilmalfarbe und lachen gemeinsam beim Versuch, einen Reißverschluss zu befestigen. Das Besondere: Anna, Luca und Marcel kommen aus Polen, Deutschland und der Ukraine und nahmen in der vergangenen Woche zusammen mit 57 weiteren Jugendlichen im Blockhaus Ahlhorn an der internationalen Schülerbegegnung der Haupt- und Realschule Saterland (HRS) teil.

Bereits seit 1997 Jahren gibt es Schülerbegegnungen zwischen der Stadt Środa Śląska in Niederschlesien und dem deutschen Saterland. Seit zwei Jahren nehmen zusätzlich 20 Schüler aus der Ukraine an dem Austausch teil. Gefördert werden die Begegnungen vom deutsch-polnischen Jugendwerk (DPJW), vom deutschen Außenministerium und den jeweiligen Kommunen.

Neben gemeinsamen Aktivitäten zum Thema Nachhaltigkeit, wie einem Upcycling-Workshop oder einer Betriebsbesichtigung, gehörten auch ein Ausflug nach Hamburg und ein Besuch im Saterland zum Programm. Hier hatten die Jugendlichen die Gelegenheit, die Haupt- und Realschule bei einer Schulrallye und einem gemeinsamen Mittagessen kennen zu lernen. Ein Besuch im Rathaus der Gemeinde und eine Fahrt mit der Moorbahn „Foonkieker“ rundeten den Tag ab, bevor am Abend bei einer Disko getanzt und gefeiert wurde.

Beim Abschied am Freitag lagen sich die deutschen, ukrainischen und polnischen Jugendlichen in den Armen, es flossen jede Menge Tränen und alle waren sich einig: „Wir bleiben in Kontakt!“ Die deutschen Organisatoren Andreas Zinser und Miriam Kösters von der HRS ziehen ein sehr positives Fazit der Begegnung: „In diesen turbulenten weltpolitischen Zeiten haben diese jungen Menschen bewiesen, dass ein respektvoller und zugewandter Umgang miteinander möglich ist.“